heimwehratgeber

Liebe Eltern,

einer der wichtigsten Aspekte bei der Entscheidung sein Kind allein in den Urlaub fahren zu lassen oder auch nicht, ist wohl das Heimweh.

Kann heimweh ein thema bei meinem kind werden?

Sie als Eltern können die Frage, wie relevant das Thema für Ihr Kind sein wird am Besten beantworten. Hilfreich ist es dabei sich zu fragen, ob Ihr Kind schon auswärts, z.B. bei den Großeltern, Freunden oder auf einer Kita- oder Klassenfahrt übernachtet hat und wie es damit umgehen konnte.

Auch wichtig ist dabei die Konstellation in der Ihr Kind verreisen soll. Reist es allein oder sind die besten Freunde, Geschwister oder Cousin/Cousine dabei?

Wann heimweh meist entsteht und was wir tun können

Unsere langjährige Erfahrung hat uns gezeigt, solange der Trubel anhält denkt das Kind kaum an zu Hause. Das Heimweh kommt erst beim ins Bett gehen, wenn das Kind merkt, es ist doch anders als zu Hause. Die Mama oder der Papa fehlt, die Gerüche und Geräusche sind anders und das Bett ist sowieso nicht dasselbe wie zu Hause.
Gute Betreuer kennen diese kritische Zeit und wissen was zu tun ist. Nämlich erst mal den vergangenen Tag Revue passieren lassen, indem die Kinder sich in der Gruppe gegenseitig erzählen was toll war und was nicht. Wenn man dann schon mal vom Betreuer erfährt, was am nächsten Tag geplant ist, hilft die Vorfreude oft sehr beim schnellen Einschlafen. Nicht zu vergessen sind die altbewährten Gutenachtgeschichten – ein Zaubermittel wenn es darum geht das Heimweh zu vergessen.

was sie tun können

Um Ihrem Kind zu helfen, können Sie folgendes tun: Wenn Ihr Kind im Vorfeld schon Bedenken hat allein zu verreisen, schildern Sie ihm schöne Erlebnisse aus Ihrer eigenen Kindheit/Jugend.
Oftmals ist es auch hilfreich, wenn Ihr Kind nicht ganz allein verreist, sondern mit einem guten Freund, einer Freundin zusammen. Das Lieblings-Kuscheltier sollte natürlich auf keinen Fall vergessen werden. Hilfreich kann auch sein, das eigene Kopfkissen mitzubringen, denn der vertraute Geruch hilft oftmals beim Einschlafen.

Haben Sie bereits bei der Anreise den Verdacht, dass Ihr Kind Heimweh entwickeln könnte, sprechen Sie unbedingt die Betreuerin bzw. den Betreuer darauf an.

was sie vermeiden sollten

Nicht ratsam ist es seinem Kind ein Handy zur freien Verfügung mitzugeben.

Warum? Versetzen wir uns mal in die Situation des Kindes. Es hat den ganzen Tag getobt und dann nach dem Abendbrot, wenn alles etwas ruhiger wird, merkt es plötzlich, dass alles anders ist als sonst. Das Kind vermisst jetzt die vertraute Umgebung und bestimmte Rituale besonders. Es entsteht Heimweh.
An wen wendet sich das Kind dann als erstes? An den Betreuer, den es erst seit ein paar Stunden bzw. Tagen kennt oder greift es zum Handy, um eine vertraute Stimme zu hören?

Der Effekt dabei ist meistens der, dass sich das Heimweh oft noch verschlimmert, ohne dass wir etwas davon wissen und dagegen wirken können.

unser lösungsvorschlag

Wir wollen den telefonischen Kontakt nicht völlig unterbinden und bieten daher Eltern und Kindern die Nutzung des Camp-Telefons an. Das Camp-Telefon wird ganztägig von der Campleitung mitgeführt. Hierüber sind wir jederzeit erreichbar und auch unsere Kinder und Jugendliche können das Telefon für ein Telefonat nutzen.

Wenn Sie bereits vor der Anreise die Vermutung haben, dass bei Ihrem Kind Heimweh entstehen könnte, sprechen Sie mit der Betreuerin bzw. dem Betreuer darüber. Somit können wir uns darauf einstellen und dem Heimweh womöglich entgegenwirken. Außerdem können Sie mit der Betreuerin/ dem Betreuer absprechen wie im Falle des Falles verfahren werden soll und ab wann ein persönliches Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Kind stattfinden soll.

So ein Gespräch hat Vor- und Nachteile. Der/die Kleine wird Ihnen erzählen, wie sehr sie/er Sie vermisst, dass es auf jeden Fall nach Hause möchte und wie schrecklich hier alles ist. An dieser Stelle dürfen sie sich nicht zu vorschnellen Zusagen und überstürzten Reaktionen hinreißen lassen. Bei den Telefonaten mit Ihrem Kind können Sie ihm und uns wirklich helfen den Ferienlageraufenthalt zum Erfolg zu führen. Fragen Sie nach positiven Erlebnissen des Tages, nach dem Wetter oder auch nach den anderen Kindern und sprechen sie Ihrem Kind ein wenig Mut zu. Den Kindern wird dann oft bewusst, dass es schöne Dinge im Ferienlager gibt und sie solche schon erlebt haben und auch noch erleben werden.

Sollte das Heimweh dennoch nicht verschwinden wollen oder sich sogar verfestigen, finden wir gemeinsam eine Lösung. Die Erfahrungen aus mittlerweile 27 Jahren Feriencamps zeigen jedoch, dass das Heimweh in den meisten Fällen eine kurzweilige und temporäre Erscheinung ist. Es hält nur selten lange an. Gemeinsam schaffen wir es sicher Ihrem Kind eine wunderschöne Woche im Feriencamp zu schaffen und über sich hinaus zu wachsen.

Ihr BORSTEL-Team